|| Schleswig-Holstein > Tagebuch "Freiwillige Inklusiv" > 06.06. Dithm Waffenhandel |
Am frühen Abend des 6. Juni versammelten sich 27 Interessierte zu einem Workshop über Fluchtursachen und Waffenhandel im Gemeindehaus St. Jürgen in Heide.
Besonders interessiert waren die Besucherinnen und Besucher sicherlich deshalb, weil eine junge „Weltwärts-Freiwillige“ aus Tansania zum Thema recherchiert hatte und Informationen nun in einer anschaulichen Form präsentierte: Catherine Fidelis Amri ist 25 Jahre alt, kommt aus Tansania und hat dort bereits einen Bachelor in Wirtschaft gemacht. Zurzeit absolviert sie ihren Freiwilligendienst in Hamburg in der Bramfelder Laterne (Infozentrum für Globales Lernen).
Mit verschiedenen Hintergrundinformationen, wie Zahlen und Herkunftsländer, Geflüchtete im Ausland und Binnenvertriebene, machte sie den Zuhörern deutlich, dass sich im Vergleich nur ein kleiner Teil der Geflüchteten in Europa aufhält. Tatsächlich leben in anderen Ländern, auch auf dem afrikanischen Kontinent, wesentlich mehr Menschen auf der Flucht in Lagern und den Kommunen.
Anhand der Weltkarte wurde mit dem „Weltverteilungsspiel“ mit Figuren die Verteilung der Weltbevölkerung, der Kaufkraft, der Vertriebenen und der aufgenommenen Geflüchteten, der Waffenproduzierenden Länder und der Waffen dargestellt. Das Publikum schätzte zunächst die verschiedenen Verteilungen überwiegend falsch ein und zeigte sich sehr überrascht über die tatsächliche Verteilung und die damit verbundene Ungerechtigkeit des Zugangs von Ressourcen für einen großen Teil der Weltbevölkerung.
Auch erklärte Catherine anhand dreier verschiedener Beispiele, wie legal produzierte Waffen auf verschiedensten Wegen in Krisenregionen gelangen und zu illegalen Waffen werden. Auch in Deutschland werden Kleinwaffen produziert, die zunächst legal und ohne Ansehen der politischen Bedingungen verkauft werden. Katastrophal ist die Aussicht, dass die kleineren Handfeuerwaffen eine Haltbarkeit von etwa 60 Jahren haben. Die Rechercheergebnisse von Catherine Fidelis basieren u.a. auf Internetinformationen des „Stockholm International Peace Researchs Institute – SIPRI“, das auch einigen im Publikum geläufig war.
Workshops wie dieser sowie eine eigene Dokumentation zum „Ankommen in Dithmarschen“ werden in der gerade anlaufenden Projektgruppe stattfinden, zu der jederzeit neue Teilnehmende dazu kommen können.
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